Kleine Gutenachtgeschichten

Übernachtungsplätze auf unserer Reise

Jeden Abend müssen wir uns einen Ort zum Übernachten suchen. Manchmal finden wir ein traumhaft schönes Plätzchen irgendwo wild. Manchmal ist es ein Campingplatz, wo man auch auf andere Overlander trifft. Und manchmal ist man einfach froh, sich für die Nacht auszuruhen und am nächsten Morgen wieder weiterzuziehen. Wir zeigen euch hier ein paar unserer Schlafplätzchen und erzählen euch die Geschichten dazu.

Kolumbien

Kolumbien war unser Startland und wir mussten erst noch etwas herausfinden, wie das mit dem Campen hier so geht. Erstaunlicherweise ist Kolumbien sehr dicht besiedelt und es war für uns gar nicht so einfach, freie Übernachtungsplätze zu finden, also irgendwo wild in der Natur, wo man nichts bezahlt und niemand einen sieht. Ausser in abgelegenen Regionen wie zum Beispiel im Norden in La Guajira. Daher haben wir oft auf offiziellen Campings oder bei Hostels auf dem Parkplatz übernachtet.

Chicamocha

Hier hatten wir unsere erste grössere Panne. Als wir am Morgen abfahren wollten, spukte der Motor und ging nicht mehr an. Der Anlasser war kaputt. Hifi konnte es schlussendlich reparieren, doch es brauchte einige Nerven. Die Story dazu im Bericht «Pleiten, Pech und Pannen»

3’400 m.ü.M.

Dies war unser erster Schlafplatz auf ca. 3’400 m.ü.M. Die Aussicht am Abend war grandios. In der Nacht bekamen wir plötzlich Besuch von der Polizei mit gezückten Waffen, welche kontrollieren wollte, was wir hier eigentlich machen. Und am Morgen luden uns einige Kartoffelbauern noch auf ihr Feld ein und offerierten uns ein Kartoffel-Frühstück. Der Bericht dazu unter «Kartoffeln zum Frühstück».

Ecuador

In Ecuador besuchten wir vom Dschungel über die Berge bis zur Küste, jede Region. In diesem Land findet man überall Campingplätze, häufig auch von «Ausländern» geführt und daher in gutem Zustand und für Overlander gemacht. In den Bergen jedoch ist wildes Campen sehr einfach und auch toleriert. Es hat sogar einige Nationalparks, wo man offiziell und gratis übernachten darf.

Bei den Witoto’s zuhause

Hier in Coca verbrachten wir fast zwei Wochen bei der Familie Witoto. Zuerst sind wir mit ihnen auf eine Dschungeltour gegangen. Und weil wir uns so gut verstanden, blieben wir gleich noch eine Weile bei ihnen, halfen bei verschiedenen Dingen und erlebten so einiges. Siehe Bericht «Bei den Witoto’s zuhause». Eine sehr spannende Erfahrung.

Einsamer Strand

Die Küste von Ecuador war zu unserer Zeit nicht sehr einladend, da das Wetter meist grau war. Dennoch haben wir eine spannende Nacht direkt am Strand verbracht. Wir platzierten unsere Lady möglichst hoch oben, denn während der Nacht wurden wir von der Flut eingeschlossen und wir wollten am nächsten Morgen nicht feststecken. Wir mussten einfach bis gegen Mittag warten, bis die Zufahrt über den Strand wieder passierbar war. Mehr Bilder dazu könnt ihr hier sehen: «Pazifikküste»

Peru

In Peru haben wir oftmals wild übernachtet. Speziell in den Bergregionen gibt es viele Möglichkeiten, irgendwo von der Strasse weg zu fahren und sich ein schönes Plätzchen für die Nacht zu suchen. Eigentliche Campingplätze gibt es nicht mehr so viele, dafür kann man vielerorts bei Hotels oder Haziendas im Hof übernachten.

Bosque de Piedras

Wir kamen relativ spät in einem kleinen Örtchen an und es war bereits dunkel, als uns eine Frau fragte, ob wir in den Bosque hinauf fahren wollen, um zu übernachten. Klar wollten wir! Und so fuhren wir mit ihr zusammen im Dunkeln mitten in die Hügel rein, suchten unseren Weg über Bächlein und Hügel und irgendwo sagte sie uns dann, dass wir hier übernachten können. Wir sahen gar nichts mehr und wussten nicht, was uns am Morgen erwartete. Als wir am nächsten Tag aus dem Fenster schauten, waren wir mitten in einem skurrilen Steinwald, umgeben von faszinierenden Felsformationen und ganz alleine. Herrlich! Einer unserer schönsten Plätze überhaupt! Mehr Fotos dazu könnt ihr hier bestaunen: «Durch die Berge fahren und staunen»

Quinden Alto

Auf einer ziemlich anstrengenden Fahrt durch die Berge, fanden wir nirgends einen Platz zum übernachten. Sehr spät am Abend kamen wir dann in diesem kleinen Bergdorf an und fragten, ob wir hier übernachten dürften. Die Dorfbewohner waren zuerst etwas überrascht, freuten sich dann aber sehr über die ersten Touristen in ihrem Dorf. Sie empfingen uns sehr herzlich, belagerten uns, fragten uns aus und brachten verschiedene Speisen vorbei zum probieren. Der Dorflehrer zeigte uns am nächsten Morgen die Schule und die Umgebung des Dorfes. Sehr sehr herzliche Leute! Mehr Fotos dazu: «In den Ruinen sitzen…»

Bolivien

In Bolivien hatten wir mitunter die schönsten Übernachtungsplätze auf dieser Reise. Speziell im Süden, in der Salar de Uyuni und auf der Lagunenroute überboten sich die Szenerien und ein Plätzchen war schöner als das andere.

Durch die Yungas

Unter den «Yungas» stellten wir uns eine tropische Gegend vor. Doch erwartet haben uns vor allem Berge und nochmals Berge. Eine etwas abenteuerliche Fahrt inklusive Flussüberquerung brachte uns jedoch an diesen schönen Platz, wo wir eine ruhige Nacht verbrachten. Wenn ihr mehr über dieses Abenteuer lesen wollt, lest den Bericht «Todesstrassen und Magenkrämpfe»

Laguna Honda

In der ersten Nacht auf der Lagunenroute, fanden wir spät Abends noch ein wunderschönes Plätzchen direkt an einer Lagune. Wir waren total alleine, nur umgeben von hunderten Flamingos. Diese bleiben über Nacht im Wasser, welches einfriert. Und so kann man am Morgen die ganze Kolonie betrachten, wie sie auf einem Bein stehend an Ort und Stelle warten muss, bis die Sonne kommt und das Wasser auftaut. Eine wunderbare Szene. Mehr Bilder: «Salar de Uyuni & Lagunenroute»

Chile

Chile ist ein so lang gezogenes Land, dass mann die verschiedensten Zonen durchfährt. Im Norden die Wüste, in der Mitte Seen und grüne Wiesen und im Süden Gletscher und Berge. Da die meisten Regionen, vor allem aber die Carretera Austral, sehr touristisch sind, findet man viele Campingplätze. Wir bevorzugten jedoch die einsamen Plätzchen irgendwo dazwischen. Und davon haben wir sehr, sehr viele und schöne gefunden.

Auf der Fähre

Die wohl speziellste Übernachtung hatten wir auf der Fährpassage von Chaiten nach Puerto Raul Marin Balmaceda. Wir fuhren etwa sieben Stunden durch die Nacht und es war erlaubt, in unserem eigenen Fahrzeug zu übernachten – sogar mit aufgestelltem Dach! Eine spezielle Erfahrung, denn man fühlt den Wellengang natürlich mit. Aber ansonsten ganz gemütlich, wenn man zum Dachfenster raus schauen kann und die Umgebung an einem vorbeizieht. Da wir sehr früh am Morgen ankamen und es noch fast Nacht war, entschieden wir uns, nicht weit von der Landestelle nochmals eine Mütze Schlaf zu nehmen. Im Morgengrauen entpuppte sich der Ort als traumhaftes Plätzchen am Strand. Sogar Delfine und Seehunde konnten wir beobachten.

Camping Torres del Simpson

Mit diesem Ort verbinden wir gemischte Gefühle. Das erste Mal waren wir hier im Sommer zusammen mit den Viva-Panamericana und den Break-a-way. Wir genossen das gute Feeling hier, den Kurs im «Mate» Trinken und ein BBQ im Garten. Das zweite Mal kamen wir im Herbst, kurz vor Saisonschluss. Ungewollt verbrachten wir hier zwei Wochen, weil wir auf das Paket mit Ersatzteilen warten mussten, welches einfach nicht ankam. Die Besitzer, Nacho und Sandra, waren extrem hilfsbereit und herzlich. Halfen uns wo sie konnten und gaben sich viel Mühe uns das Warten so angenehm wie möglich zu machen. Und das, obwohl der Camping mittlerweile eigentlich geschlossen war. Wir hatten zusammen eine gute Zeit. Dennoch wurde es immer kälter und es regnete fast jeden Tag. Wr konnten nur wenig unternehmen, verschliefen den halben Tag, sassen viel rum und froren erbärmlich. Zudem waren wir mit unserer Geduld langsam am Ende und die Neven sehr strapaziert. Wir wollten einfach nur noch weg. Den ganzen Bericht über die Beschaffung der Ersatzteile, könnt ihr hier nachlesen:

Argentinien

Die Argentinier lieben Camping und entsprechend findet man überall Campingplätze. Wir bevorzugten jedoch auch hier eher das wilde, freie Campen irgendwo in der Natur. Und das war ebenfalls sehr einfach zu finden und wir genossen so manches Plätzchen für uns ganz alleine, oder zusammen mit Freunden.

Camping Utopia

Martina und Johannes sind ehemalige Overlander und haben sich in Argentinien einen Hektar Land gekauft. Dort bauen sie mit einfachsten Mitteln, also möglichst nur Material, welches sie in der Natur finden oder Abfall, den sie recyceln, ihren Traum von einem Camping auf. Wir verbrachten dort eine ganze Woche und feierten zusammen Weihnachten. Hifi wollte mal wieder etwas mit den Händen tun und baute ihnen einen Lehmofen im Haus. Es war sehr entspannend, friedlich und ein kleines Paradies.

Gestrandet am Ende der Welt

Dies war wohl der ungemütlichste Übernachtungsplatz den wir je hatten. Der Stossdämpfer brach ab und zerstörte dadurch den Dieselkopf. Wir konnten grad noch an den Strassenrand fahren und danach ging gar nichts mehr. Wir konnten uns zwar aus dem Schlamassel raushelfen, doch war es erst am nächsten Tag möglich, weiterzufahren. Daher verbrachten wir die Nacht direkt am Strassenrand. Warum diese Nacht nicht wirklich ruhig und erholsam verlief, könnt ihr hier nachlesen: «Gestrandet am Ende der Welt»

Paraguay

In Paraguay blieben wir schlussendlich ganze zwei Monate. Doch in diesen zwei Monaten, haben wir nur an neuen verschiedenen Orten übernachtet. Die meiste Zeit davon verbrachten wir im Hotel in Rosaleda und auf dem Camping Hasta la Pasta. Wild gestanden sind wir in Paraguay nur einmal, dafür sonst aber immer bei sehr lieben Menschen untergekommen.

Hotel Rosaleda im Chaco

Ohne zu wissen, was uns hier erwartete, landeten wir in der Schweizer Siedlung Rosaldea und wurden gleich sehr herzlich Willkommen geheissen. Es gefiel uns so gut, dass wir schlussendlich über drei Wochen geblieben sind. Hifi verbesserte die Elektroinstallationen des Hotels und ich kreierte ihnen ein Redesign des Logos. Nebst Erholung fanden wir hier auch Freunde und gute Unterhaltung. Mehr dazu könnt ihr im Bericht «Hängengeblieben im Chaco» nachlesen.

Camping «Hasta la Pasta»

Dies ist einer der berühmtesten Overlander Treffpunkte in Südamerika. Wer durch Paraguay fährt, der schaut noch kurz (oder dann eben meistens doch länger als geplant) bei René und Marion vorbei. Eigentlich wollten wir – nachdem wir schon so lange in Rosaleda geblieben sind – hier nur noch ein paar Tage bleiben. Daraus wurden zweieinhalb Wochen und nach einem Unterbruch von ein paar Tagen, hängten wir gleich nochmals eine Woche an. Aber die Zeit geht auch so schnell vorbei, wenn man so viele gute Leute trifft zum Plaudern und sonst verweilen. Und bevor es langweilig wurde, hat Hifi noch ein paar Lampen installiert… Mehr Bilder seht ihr hier: «Highlights aus Paraguay»

Brasilien

Im Vorfeld haben uns alle gewarnt, dass man in Brasilien fast nicht wild campen kann, sonder hauptsächlich auf Tankstellen übernachten müsse. Das wollten wir aber nicht und steckten uns zum Ziel, möglichst nie auf einer Tankstelle zu bleiben. Bis auf zwei Mal haben wir das dann auch tatsächlich geschafft. Wo ein Wille, ist auch ein Weg! 😉 Und mit der Zeit entwickelt man auch so seine Tricks, wie und wo man am besten suchen muss. Somit hatten wir in Brasilien sehr viele Wildspots, von kleinen Feldwegen über Bushcamps bis traumhafte Plätze am Strand. Und dann noch sehr spezielle Standplätze auf zwei Schiffspassagen.

Mit der Fähre von Belem nach Manaus

Die Dschungelstadt Manaus erreicht man fast nur auf dem Wasserweg. Das wollten wir ausprobieren und liessen uns auf einem Transportfloss zusammen mit ca. 20 andern Lastwagen den Amazonas hochschippern. Was wir so alles erlebt und gesehen haben auf dieser 8-tägigen Reise, das könnt ihr im Bericht «Logbuch aus dem Amazonas» nachlesen.

Oas do amor (Oase der Liebe)

Per Zufall stiessen wir auf diese Oase an der Küste von Brasilien, indem wir einfach dem Strand entlang fuhren. Wir hatten dieses kleine Paradies für uns ganz alleine und genossen das Baden in den Lagunen und den Sonnenuntergang. Einfach perfekt! Was will man mehr? Noch mehr Fotos von der wunderbaren Küste Brasiliens seht ihr hier: «Brasiliens traumhafte Küste»