Was, ihr kennt iOverlander nicht?

Wirklich praktische Reise-Apps

von Hifi │2.Dezember 2017

«Es gibt für alles eine App!» soll mal jemand berühmtes gesagt haben. Das gilt natürlich auch für die täglichen Bedürfnisse auf so einer Reise. Manchmal frage ich mich schon, wie das Leben ohne Smartphones möglich war. Sei es bei der Navigation, der Stellplatzsuche oder einfach um mit den Daheimgebliebenen in Kontakt zu bleiben.
Alle Standard-Apps (Browser, Textnachrichten, etc.) führen wir hier natürlich nicht auf. Hier geht es um die wirklich praktischen Reise-Apps, die wir zum Teil auch erst kurz vor der Abreise oder sogar unterwegs kennen und lieben gelernt haben.

iOverlander

Diese App hat das Reisen für Overlander revolutioniert! Aus einer Lagerplatzsammlung von ein paar Reisenden wurde eine global nutzbare Applikation. Hier findest du alles Nützliche, topaktuell und mit lauter Rezensionen von anderen Verrückten:

  • Wilde Übernachtungsplätze: die «geheimen», ultraschönen Plätze dieser Welt
  • Campingplätze
  • Hostels
  • Ärzte
  • Strassen- und Zollhinweise
  • Diverse andere nützliche Points of interest (POIs)

Lade die App herunter und trage die Punkte ein, die du mit der ganzen Overlander-Comunity teilen willst. Europa und insbesondere die Schweiz sind noch etwas mager vertreten (dabei haben wir so viele lohnenswerte Ziele zu bieten…). Und wenn du auf deinem Device die Suchfunktion vermisst, dann schau einfach mal auf die Homepage.

Maps.me

Diese Kartenapp verwendet Open Street Maps (OSM) und zwar offline! Warum ich das so betone? Wenn man auf Reisen geht, ist der mobile Internetempfang nicht immer so gut (und dank Flatrate günstig), dass die Navisoftware auf deinem Phone permanent online die Karte streamen kann. Mit Maps.me definierst du vor der Reise oder auf einem Campingplatz oder in einem Cafe – halt dann, wenn du wieder mal so richtig guten Internetempfang hast – die Karten, welche du auf deinem Device gespeichert haben möchtest. On the road navigierst du dann einfach offline und zwar mit Routingfunktion schön der Strasse lang. Ja der Strasse lang, denn quer durch das Gelände darfst du auch ausserhalb von Europa fast nirgends mehr fahren. Zusätzlich kannst du POIs z.B. aus iOverlander direkt importieren und anzeigen lassen. Und wenn du einen Pfad entdeckst, der noch nicht auf der Karte ist, dann werde Mitglied der weltweiten OSM-Comunity und zeichne den Weg für andere in die Karte. Zwei kleine Negativpunkte gibt es, diese liegen aber nicht an der App, sondern an der Kartenbasis: Hier in Südamerika stimmen die Fahrzeiten so gut wie gar nie. Über irgendwelche kriminellen Feldwege kann auch ein Landy einfach nicht mit 90km/h rasen. Und die im Routing automatisch ausgewählte Strecke sollte man mit gesundem Menschenverstand nochmals hinterfragen. Nicht jede vorgeschlagene Abkürzung ist so toll…

MapOut

Noch eine Kartenapp? Ja, denn mit Maps.me macht es nur Spass, wenn man den vorhandenen Wegen folgt (manchmal darf man halt doch noch querfeldein…).Dann ist es halt praktisch, wenn man sich die Trackpoints selber zusammenstellt und eine topografische Karte im Hintergrund hat – so richtig wie auf Swisstopo Papierkarten mit Höhenlinien und Relief. Das hilft ungemein den richtigen Weg zu wählen.
Hier spielt MapOut seine Stärke absolut aus und das ganze auch wieder mit offline verfügbaren OSM Karten. Und wenn man von anderen Leuten (oder aus dem Internet) eine Route als GPX- oder KML-File erhält, sendet man sich die Datei einfach per Mail auf das Mapout-Konto und schon kann man mit dieser App danach navigieren – natürlich auch bei einer Wanderung.

dict.cc

Als wir in Cartagena ankamen, hatten wir noch ein klassisches Papier-Wörterbuch dabei. Kaum in der Sprachschule, wurden auch schon die ersten Fremdsprachen-Apps ausprobiert. Mit dict.cc habe ich schlussendlich die besten Erfahrungen gemacht. Diverse Wörterbücher können auf das Gerät geladen werden. Bei uns zur Zeit natürlich Spanisch-Deutsch aber auch Französisch-Deutsch und Englisch-Spanisch…
Das Papier-Wörterbuch haben wir seither nie mehr hervor genommen…

iConvert

Feet, Inch, Galonen, Nueva Soles, Pesos? Bis wir hier angekommen sind, brauchten wir eigentlich nur Liter, Meter, Schweizer Franken, Euro und US-Dollars und diese Einheiten hat man so in etwa im Griff. Wenn dann plötzlich an der Tankstelle der Preis für eine Galone angeschrieben steht und das Gemüse auf dem Markt in Pesos, ja dann fängt das Rechnen an…
Diese App hatte ich bereits seit Jahren auf dem Telefon aber so richtig zu schätzen lernte ich sie hier in Südamerika. Alles in einem Tool und jedesmal wenn man eine Internetverbindung hat werden die aktuellen Umrechnungskurse aktualisiert.

PostCardCreator

«Sendet ihr mir eine Postkarte aus jedem Land?» Eine positive Antwort ist einfacher als die Umsetzung. Postkarten sind zwar nicht out aber zum Beispiel in Kolumbien fanden wir nur welche, die bestimmt vor 1950 gedruckt wurden und heute noch in ihrem Ständer vor dem Souveniershop vergilben… Wenn man dann doch mal eine anständige Postkarte findet, gibt es am selben Ort bestimmt keine Briefmarken zu kaufen und einen Briefkasten oder eine Poststelle sucht man sowieso meist vergeblich. In Bolivien haben uns sogar die Einheimischen von der nationalen Post abgeraten, Sendungen kämen höchst selten an.
Aber zum Glück gibt es ja den PostCardCreator! Du wählst aus deiner Fotosammlung ein passendes Motiv aus, schreibst deine Grussbotschaft dazu und die Schweizerische Post druckt die Karte aus und versendet sie innert ein paar Tagen. Du darfst alle 24 Stunden eine Gratispostkarte versenden. Ansonsten kostet dich jede Karte zwei Franken, dann auch ohne Werbung der Post. Aber so schnell reisen wir ja nicht durch die einzelnen Länder…

itinerisApp

Das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA stellt auf seiner Homepage zu allen möglichen Ländern und Regionen Reisetipps zusammen. Alle diese Infos sowie alle Adressen und Kontaktdaten der Botschaften und Konsulate findest du in dieser App – auch wieder offline verfügbar. Denn wenn du mal wirklich die nächstgelegene Botschaft suchst, hast du bestimmt keinen Empfang auf deinem Phone…
Zusätzlich bietet das EDA via itineris die Möglichkeit, die aktuelle Reise online zu registrieren. Gefragt sind dabei dein Name resp. eure Namen, die Kontaktdaten, Reiseprogramm (wann bist du wo) und falls gewünscht eine Kontaktperson zu hause. Bei einem Notfall in der entsprechenden Region wissen die Leute in Bern somit, ob du noch dort bist – sofern du deine Reisepläne seriös nachführst.

Kennst du noch andere coole Apps, die hier noch nicht aufgeführt sind? Schreibe einen Kommentar und ich probier sie aus. Versprochen.

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