Wir vergleichen die Länder

Facts & Figures unserer Südamerikareise

Kuba

Datum: 8. November – 3. Dezember 2018

Tage im Land: 25

Gefahrene Kilometer: 0 km

Getötete/überfahrene Tiere: Da wir ohne unsere Black Lady unterwegs waren, waren wir auch keine Gefahr für die Tiere. Wie viele Insekten jedoch an den Kühlergrills der Busse und Taxis klebten, ist wohl unzählbar.

Reparaturen Landy: Keine. Die Lady ist ja bereits mit Motorschaden unterwegs nach Hause.

Währung: 1.00 CHF = 1.00 CUC (Kubanischer Peso für Ausländer) = 25.00 CUP (Kubanischer Peso)

Dieselpreis: nicht genutzt, daher unbekannt

Bier: Das Kubanische Bier «Bucanero» ist ganz genüsslich. Jedoch ist das Nationalgetränk eher der Mojito oder ein Cuba Libre und wird natürlich mit einem Havanna Club getrunken.

Zigarren: Das wohl berühmteste Exportprodukt aus Kuba sind die Zigarren. Diese kann man überall kaufen. Aber Vorsicht: auf der Strasse werden einem gerne Fakes angeboten. Zum Probieren schmecken diese noch gut, die gekauften kann man dann jedoch nicht rauchen.

Essen: In Kuba ist die Auswahl an Lebensmitteln teils sehr begrenzt. Doch es gibt immer mehr Lokale, die auch mit wenig was Gutes zaubern können. Und die Küche bei Privaten zuhause war immer extrem schmackhaft und reichhaltig.

Einheimische: Die Kubaner empfanden wir als viel gebildeter als die Bevölkerung in Südamerika. Dies ist sicher dem Bildungssystem zuzuschreiben, welches für alle gratis und obligatorisch ist. Die Kubaner sind freundliche Leute, doch oftmals auch etwas Schlitzohren. Sie wissen genau, wie man die Touristen um den Finger wickelt und um ihr Geld prellt. Dadurch dass es zwei Währungen hat in Kuba, ist es für Touristen oftmals viel teurer als für die Einheimischen. Das wäre auch in Ordnung, so lange das Verhältnis besser stimmen würde.

Verkehr: Die berühmten bunten Oldtimer aus Kuba kennt wohl jeder. Almendron (abgeleitet vom spanischen Almendra = Mandel) werden sie genannt und liebevoll gepflegt. Da lange Jahre keine neuen Autos importiert wurden, herrscht bis heute eher wenig Verkehr, zumindest ausserhalb der grossen Städte. Dies schlägt sich auf das Fahrverhalten nieder, denn die Kubaner fahren teilweise sehr vorsichtig, fast ängstlich. Sobald mehr Verkehr herrscht, warten sie lieber etwas länger an einer Kreuzung, bevor sie einbiegen. Durch die Gassen Havannas jedoch, wird oft gerast und einfach gehupt, wenn Fussgänger im Weg sind.

Brasilien

Datum: 7. Juli – 10. September / 3. – 6. November 2018

Tage im Land: Total: 69: 65 / 4

Gefahrene Kilometer: 9’195 km per Auto & ca. 1’900 km per Pontons

Getötete/überfahrene Tiere: Neben dem üblichen Gefleuch haben leider auch ein paar schöne bunte Schmetterlinge unseren Kühlergrill kennengelernt…

Geografischer Mittelpunkt der Reise: In Cuiabá, nördlich des Pantanals liegt (offiziell…) der geografische Mittelpunkt von Südamerika und somit auch unserer Reise. Die Stadt ist wirklich gross. Das Fahnendenkmal sind wir dann aber nicht anschauen gegangen, sondern einfach durchgefahren.

Reparaturen Landy: Wir mussten mal gar nichts reparieren. Auf den letzten paar hundert Kilometer von Porto Velho an die peruanische Grenze ist uns dann aber der Turbolader hops gegangen. Was für ein teurer Scheiss… Mehr dazu dann, wenn er repariert ist.

Währung: 1.00 CHF = 4.315 brasilianische Reales (BRL)

Dieselpreis: Zwischen 3.35 BRL/Lt. (ca. 78 Rappen/Liter) in Bragança an der Küste und 4.66 BRL/Lt. (ca. 107 Rappen/Liter) in Rio Branco an der Grenze zu Peru für S10 Diesel mit 98 Oktan und 10ppm Schwefel. Der Diesel Comun (95 Oktan / 500ppm) kostet immer ca. 10 Centavos pro Liter weniger.

Kaffee: Brasilien ist definitiv eine Kaffeetrinker-Nation! Und zwar richtigen Bohnenkaffee, nicht diese Instantbrühe. Üblich ist der Espresso, der hier einfach Café heisst und wie bei den Italienern fast mehr Zucker als Kaffee enthält. Café wird an den ungewöhnlichsten Orten gratis und selbstverständlich ausgeschenkt: Im Supermercado noch kurz einen zum degustieren (damit man weiss, welches Kaffeepulver man kaufen soll); an der Tankstelle, während das Auto betankt wird; im Fährbüro, während der Papierkram erledigt wird… Kaffee gehört für die Brasilianer einfach immer dazu.

Bier: Kalt muss es sein! Mindestens 3 Grad Celsius unter null!!! Die Bierauswahl ist so gross wie das Land. Am besten hat uns Itaipava-Premium und Itaipava-Normal geschmeckt. Aber auch ein Bohemia ist nicht zu verachten. Daneben gibt es immer wieder kleine Lokalbrauereien, die spezielle Köstlichkeiten in die Tulpe zaubern.

Sonstige Getränke: Wenn es mal kein Bier oder Kaffee gibt, stehen die Leute sehr auf Agua de Coco: Man nehme eine frische Kokosnuss (bevorzugt aus dem Kühlschrank), haut ihr mit der Machete den Boden und den Deckel flach und bohrt mit der Ahle ein Loch oben drein. Es fehlt noch ein Röhrli (Strohhalm) et voilà – fertig ist der erfrischende Trunk.
Natürlich gibt es auch noch den Caipirinha. Am besten schmeckt der aber von Claudia auf dem Ponton im Pantanal…

Essen: Buffet – was gibt es cooleres in Südamerika? Im ganzen Land findet man mittags (teilweise auch am Abend) Restaurants mit grossen Buffets. Bezahlt wird per Kilo oder einfach à discrétion zwischen 3.50CHF und 10.00CHF. Die Auswahl reicht von Fleisch über Fisch zu Gemüsen, Salaten, Früchten, Desserts, Nudeln und natürlich immer Reis, Spaghetti, Bohneneintopf und Farinha de Mandioca. Wie im Migros-Restaurant, nur viel günstiger und mit einer noch grösseren Auswahl.
Spezialitäten gibt es viele, aber den Mandioca (Maniok oder Yucca) findet man im ganzen Land. Frittiert als Pommes Frites, wie als Salzkartoffeln, oder eben das Farinha, das daher kommt wie bei uns Paniermehl. Das essen die Brasilianer kiloweise!

Einheimische und Visageschichten: Die Brasilianer sind ein lebensfrohes, tanzwütiges und liebenswertes Volk! Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen… Wir haben den Brasilienbesuch lange nicht auf unserer Reiseroute geplant gehabt – man hört so viel Negatives über dieses Land in Europa. Heute bereuen wir, dass wir nicht schon auf dem Weg von Norden nach Süden einmal drei Monate das Land besucht haben. Denn leider ist es für Bewohner des Schengen-Raums zurzeit nicht möglich, das Touristenvisum von drei Monaten zu verlängern. Nach 90 Tagen muss man zwingend für weitere 90 Tage draussen sein. Wenn man das Visum überschreitet bezahlt man sich dumm und dämlich und riskiert, dass einem das Auto konfisziert wird. Gegen einen «kleinen Obolus» von 48% des angegebenen Zeitwertes erhält man es dann zurück…

Verkehr: Die Brasilianer fahren fast wie wir zu hause. Normale Geschwindigkeiten, die Verkehrsregeln werden mehrheitlich eingehalten und es wird nur im Ausnahmefall gehupt oder der Warnblinker betätigt. Ach, einfach entspannt. Was es aber viel gibt, sind Blitzkästen und dann bremst der Durchschnittsbrasileiro auf 20km/h unter die erlaubte Geschwindigkeit runter. Daran mussten wir uns schnell gewöhnen, denn sonst knallt’s…
Viele behaupten, Brasilien sei kein Land, sondern ein Kontinent. Das hat was an sich, denn das Land ist einfach riesig! Mal kurz vom Pantanal im Süd an die Küste im Osten? Ok, dann spul mal schön 3000 Kilometer ab… Mal kurz vom Süden in den Norden? Na klar, es liegen nur maximal 4320 Kilometer vor dir…

Paraguay

Datum: 10. Mai – 7. Juli 2018

Tage im Land: 55

Gefahrene Kilometer: 3’005 km

Getötete/überfahrene Tiere: Ein Gürteltier kam leider etwas zu spät und zu schnell aus dem Busch gerannt. Wir trauern ihm heute noch ab und zu nach.

Abgelegenster Punkt der Reise: Der Chaco (und somit alles westlich der Brücke in Asunción). Etwa sieben Mal so gross wie die Schweiz, aber nur rund 100’000 Einwohner.

Reparaturen Landy: Uniball am Dämpfer ersetzt, jetzt klappert nichts mehr am Fahrwerk. (Die Teflonbeschichtung war abgenutzt, aber der Dämpfer war trotzdem voll funktionsfähig.)

Währung: 1.00 CHF = 5718 Paraguayische Guaraní (PYG)

Dieselpreis: Etwa 5300 PYG/Lt. (ca. 93 Rappen/Liter) für normalen Diesel. Der Spezialdiesel kostet immer ca. 600 Guaraní pro Liter mehr. Was genau der Unterschied zwischen beiden Sorten ist, konnte mir bis jetzt noch kein Tankwart erklären…

Kaffee: In Rosaleda heisst der natürlich Kafi Crème, im Rest des Landes bleibts beim Cortado. Aber die Paraguayer trinken viel lieber Tereré. Man nehme das Yerba Mate und giesse es mit eisgekühltem Wasser auf. Mhmm, wirklich lecker. Wie Eistee bei uns.

Bier: Wenn es nicht gerade Tereré gibt, dann wird Bier getrunken. Die berühmtesten einheimischen Marken sind Kaiser und Munich. Man merkt klar den deutschen Einschlag… Aber auch gegenüber einem brasilianischen Ouro Fino ist nichts einzuwenden.

Essen: Asado, asado, asado! Bei so vielen Rinderherden verwundert es nicht, dass primär gegrilltes Fleisch gegessen wird. Wir durften zudem einmal ein Guiro probieren. Gekochten Reis mit Pelati, Tomatenpüree und etwas Fleisch darin. Schmeckt lecker und heisst bei uns einfach Risotto 😉.

Einheimische: Es gibt Lateinparaguayer, Indigene (bis heute «Indianer» genannt), Mennoniten und viele Einwanderer aus Deutschland und der Schweiz. Entsprechend bunt ist dann das Sprachenwirrwarr. Da können an einem Tisch gleichzeitig zwei auf Guaraní, zwei auf Spanisch, zwei auf Plattdeutsch und zwei auf Schweizerdeutsch sprechen, um einen halben Satz später zusammen auf Hochdeutsch weiterzuquatschen. Eines haben alle Volksgruppen gemeinsam, sie sind offen und freundlich gegenüber Touristen und was ich lustig finde: Alle trinken Tereré. Wer ist jetzt der typische Paraguayer?

Verkehr: Es gibt zwei Sorten von Strassen in Paraguay: Die ungeteerten und die schon lange nicht mehr geteerten. Diesen Eindruck hatten wir, bis wir über die Brücke bei Asunción gefahren sind. In der Hauptstadt selber gibt es einige relativ gute Asphaltstrassen aber das ist es dann auch schon. Über die Trans-Chaco wird prinzipiell nur mit mehr als 120km/h gerast (und den Schlaglöchern gekonnt ausgewichen) und über die Naturstrassen geht’s bei trockener Witterung auch schneller als mit 100… Wenn es dann regnet, werden viele Pisten zu absoluten Schlammhöllen – wie Schmierseife zu befahren. Der Tipp der Einheimischen: Je schneller du darüberfährst, desto besser reinigen sich deine Reifen und du hast wieder Gripp. Tja, so kann man es natürlich auch machen…

Argentinien

Datum: 18.12.17–4.1.18 / 18.–21.1.18 / 12.2.–1.3.18 / 2.–12.3.18 / 24.–26.3.18 / 11.–18.4.18 / 30.4.–10.5.18

Tage im Land: Total 66: 17 / 3 / 17 / 10 / 2 / 7 / 10

Gefahrene Kilometer: 9581 km

Getötete/überfahrene Tiere: Ein Gürteltier hat die Tunnelfahrt zwischen unseren Reifen überlebt, phuu. Leider flog irgendein Vogel mal selbstmörderisch mit vollem Speed seitwärts in unsere Carrosserie. Man sieht den Abdruck wohl für den Rest des Landylebens…

Südlichster angefahrener Punkt der Reise: Fin del Mundo  54°58’35.0’’S / 66°44’35.4’’W (weiter südlich geht’s per Auto nur noch in der Antarktis 😉)

Reparaturen Landy: Heck-Stossdämpfer-Halterung rechts abgeschert und deswegen Dieselfilterkopf-Anschlussnippel abgebrochen. Zudem ein Reifenplatzer bei 110km/h – echt geil! Und das nach nur ca. 25000km Laufleistung.

Währung: 1.00 CHF = ca. 23 argentinische Pesos (ARS), ändert aber fast wöchentlich…

Dieselpreis: Zwischen 20.57 ARS/Lt. in El Chaltén und 32.00 CLP/Lt. in Talar Grande (durchschnittlich ca. 1.05 CHF/Liter) für normalen Diesel. Der Spezialdiesel mit nur 10ppm Schwefel kostet immer ca. 5 Peso pro Liter mehr (lohnt sich aber).

Kaffee: Espresso doble, wie in Italien halt. Aber eigentlich wird lieber Mate getrunken – von Früh bis spät, immer und überall. Toll gibt es Thermosflaschen, damit bekommt man sogar heisses Wasser in Shops für über’d Gass…

Bier & Wein: Die Argentinier haben zwischen Cafayate und Mendoza gigantische Weinanbauflächen und schmecken tun die meisten Tropfen auch wirklich gut. Beim Bier gibt es ganz im Süden das Patagonia (wie soll es auch sonst heissten). Viele verschiedene Sorten und eine schmeckt besser als die andere. In der Pampa und im Norden wird dann das Quilmes aus Buenos Aires getrunken.

Essen: Parilla (parischa gesprochen)! Jeder Argentinier ist glücklich, wenn er einen Teller voll Fleisch bekommt. Ja, wir haben es versucht, aber ganz ehrlich: Wir stehen nicht so sehr auf Quantität, sondern eher auf Qualität. Daher schmeckt uns ein Lomo de bife (Rindsfilet) definitiv besser. Dann gibt es hier endlich wieder Risottoreis und Polenta zu kaufen. Mhmm, man merkt den Einfluss der zahlreichen italienischen Einwanderer.
P.S.: Wie heisst in Argentinien ein Stück Fleisch, das dünner als 5 Zentimeter ist? Carpaccio 😉

Einheimische: Die Argentinier sind alle einfach wirklich coole Leute. Immer freundlich und jederzeit hilfsbereit. Eine Siesta zwischen 13.00 Uhr und 17.30 Uhr schreit ja aber auch fast schon nach einem entschleunigten Lebensstil. Paola und Massimo: Wir lieben euer Vaterland!

Verkehr: Genau so wie sie leben, fahren die Argentinier auch Auto. Ruhig und rücksichtsvoll. Die Hupe hört man äusserst selten und zum Linksabbiegen geht man zuerst einmal rechts auf den Standstreifen. Erst wenn der Verkehr von hinter einem vorbeigezogen ist, wird dann effektiv links abgebogen – tranquilo! Bei so einem grossen Land verwundert es einen auch nicht, dass nicht alle Strassen geteert sind. Was uns aber etwas Schluckauf bescherte war, dass auch auf einer grossen und relativ frisch asphaltierten Strasse plötzlich vor einer Brücke ein gigantisches 50cm tiefes Schlagloch sein kann – und die Warntafel 30 Meter davor sah aus, als ob sie schon einige Jährchen dort stehen würde. Mit nur drei Stossdämpfern eine interessante Erfahrung…

Chile

 

Datum: 10.–18.12.17 / 4.–18.1.18 / 21.1.–12.2.18 / 1.–2.3.18 / 12.–24.3.18 / 26.3.–11.4.18 / 18.–30.4.18

Tage im Land: Total 85: 8 / 14 / 22 / 1 (25 Stunden) / 12 / 16 / 12

Gefahrene Kilometer: 9538 km

Getötete/überfahrene Tiere: nur die üblichen Insekten

Höchster angefahrener Punkt der Reise: Zwischen den Vulkanen Escalante und Curiquinca, 5195 m.ü.M.

Reparaturen Landy: Nichts; läuft wie am Schnürchen. Nur der Riss in der Windschutzscheibe wurde grösser, aber sie hält immer noch. Die Dämpferhalterung und den Dieselfilterkopf haben wir in Chile eingebaut.

Währung: 1.50 CHF = ca. 100 chilenische Pesos (CLP)

Dieselpreis: Zwischen 539 CLP/Lt. im Norden und 698 CLP/Lt. auf der Carretera Austral (durchschnittlich ca. 90 Rp./Liter)

Kaffee: Cortado = Milchkaffee

Bier: in Chile wird Wein und Pisco sour getrunken und kein Bier

Essen: Es gibt wieder mehr Abwechslung. Die Empanadas sind bisher die besten des Kontinents. Kuchen heisst hier auch «Kuchen», oder in der Mehrzahl «Kuchenes»; oder noch besser: «Strudel de manzana con streuseles». Man bemerkt eindeutig den Einfluss der deutschen Einwanderer.

Einheimische: Vor allem die Leute aus der Region Santiago geniessen eine Schulausbildung, wie wir sie uns gewohnt sind. Wer es sich leisten kann, schickt seine Kinder in deutsche, englische oder schweizer Schulen. Durch die vielen europäischen Einwanderer sind sie internationaler orientiert und entsprechend zwar höflich aber auch distanziert.

Verkehr: Das Strassennetz ist sehr gut ausgebaut, bietet aber auch immer noch viele Schotterpisten. Etwas irritierend sind die Bushaltestellen auf den Autobahnen. Fussgänger laufen ungehindert auf die Autobahn und warten dort auf den Bus. Backpacker machen Autostopp. Und zu guter letzt dann noch die Fahrradfahrer, welche die Schnellstrassen natürlich auch den Schotterpisten vorziehen. Alles in allem etwas viel Betrieb…
Mit dem Fahrstil der Chilenen taten wir uns etwas schwer. Sie fahren so überkorrekt und vorsichtig, dass es schon wieder mühsam wird. Und wehe man macht aus Versehen etwas falsch, dann wird man gleich sehr enthusiastisch darauf aufmerksam gemacht. Oder all die Ausflügler, welche mit vor Angst geweiteten Augen das Steuerrad ihres Mietwagens umklammern, auf der Carretera Austral mit 30 km/h dahin kriechen und einem beim Kreuzen dann noch bedeuten, man solle langsamer fahren… Phu, sehr nervig!

Bolivien

Datum: 13. November – 10. Dezember 2017 / 10. – 13. Mai 2018

Tage im Land: Total 30: 27 / 3

Gefahrene Kilometer: 3‘409 km

Getötete/überfahrene Tiere: Nix, nada, niente

Höchster Übernachtungsplatz: Volcán Licancabur, 4’626 m.ü.M.

Reparaturen Landy: Sprung in der Scheibe (aufgebohrt und zugeklebt), «Death wobble» in der Lenkung (Drop Arm Boll Point sowie Kugelkopf und Buchsen des Panhardstabs gewechselt), Räder bolzenzentriert ausgewuchtet (endlich war es möglich…)

Währung: 1.– CHF = ca. 7 Bolivianos (BOB)

Dieselpreis: 3.72 BOB/Lt. für Einheimische, 8.88 BOB für Ausländer, 4.65 BOB gut verhandelt im Kanister mit Trinkgeld… (durchschnittlich 80 Rp./Liter bezahlt)

Kaffee: «Un cortado» entspricht in etwa unserem Kaffee, nur weiss man nie, ob es sich um Pulver- oder Instantkaffee handelt…

Bier: Es gibt das klassische Lagerbier aber auch viele regionale Kleinbrauereien, welche ausgezeichnete Spezialbiere herstellen. Bis zum Schluss wechselten wir immer wieder die Marke…

Essen: Coca-Blätter! Man sieht extrem viele Einheimische mit Hamsterbacken und grün-braunen Zähnen auf der Strasse, hinter dem Tresen, einfach immer und überall.

Einheimische: Ganz anders als im Vorfeld gehört, empfanden wir die Bolivianer als sehr freundlich und offen uns Touristen gegenüber. Marktfrauen machten uns mehr als einmal darauf aufmerksam, dass wir nicht die besten Früchte ausgewählt hätten und wir doch frischere (härtere Avocados) nehmen sollen. Das nennen wir Kundenservice!

Verkehr: In La Paz bleibt uns die grosse Kreuzung auf der Zufahrtsachse von Norden her für immer in Erinnerung. Lichtsignalanlage: wird nicht beachtet; Fahrspuren: werden nicht beachtet; Vortrittsregeln: werden nicht beachtet; Gegenverkehr: mir doch egal; Wer gewinnt? Immer der Stärkere (und dass sind die LKW und grossen Personenbusse…) Nach ein paar Tagen mussten wir feststellen, dass auch der Rest des Landes so fährt. Wehe man hält an einer roten Ampel und es kommt keiner von der Seite. Dann bist du der Depp und wirst ausgehupt sowie links und rechts von hinten überholt…

Peru

Datum: 26. September – 13.November 2017 / 10. September – 26. Oktober 2018

Tage im Land: Total 96: 49 / 47

Gefahrene Kilometer: 5’715 km

Getötete/überfahrene Tiere: 1 Libelle und die üblichen Insekten

Höchster Übernachtungsplatz: Rainbow-Mountains (Apu Winicunca), 4’518 m.ü.M.

Reparaturen Landy: 2017: Alle Filter & Motoröl gewechselt, ABS-Steuergerät defekt (wir fahren seither ohne ABS/ETC), das Verteiler-Getriebe sabbert ein bisschen
2018: Turbolader komplett revidiert. Leider lag es schlussendlich nicht nur am Turbo, sondern auch am Motor: Zylinder defekt und aus Zeitgründen lohnte sich eine Reparatur hier nicht mehr. Deshalb ging es per Transporter bis nach Lima in den Hafen und ab nach Hause…

Währung: 1.– CHF = ca. 3 Soles (SOL)

Dieselpreis: ca. 11 SOL/Galone (ca. 89 Rp./Liter)

Kaffee: «Café passado» > eindeutig an einem guten Kaffee vorbei: wie üblich Instantkaffee.

Bier: Das Landestypische Bier heisst «Cusqueña». Unsere Lieblingssorten sind das Dorada und das Roja.

Essen: Die traditionellen Gerichte unterscheiden sich nicht sehr von denen aus Kolumbien und Ecuador; Fisch oder Fleisch mit Reis und Pommes und ein bisschen grünem Salat und Tomaten. Manchmal bekommt man rote Bohnen statt Pommes. Fein, aber nicht sehr abwechslungsreich. Zudem bekommt man fast überall «Ceviche»; roher Fisch mit viel Zwiebeln dran. Und was Hifi besonders erfreut hat: überall bekommt man Panetone! Einmal bekamen wir sogar einen gratis geschenkt, weil wir viel Motorenöl gekauft hatten. Tja, vielleicht ist das ihr Lieblings-Vorweihnachtsgebäck?

Einheimische: Generell sehr freundlich. Winken uns zu beim vorbeifahren und sind sehr liebenswert und hilfsbereit, jedoch nicht so neugierig (oder vielleicht schüchterner?) als die Kolumbianer. Nur die Zivilisation als solches hat uns nicht so gefallen: der Müll liegt überall herum und die Häuser sehen alle unfertig und ungepflegt aus. Wir haben den Eindruck, dass die Peruaner nicht viel Sinn für Schönheit haben. Die Leute in der Selva (Regenwald) haben eine spezielle Meinung vom Rest der Bevölkerung: Die Bergler sind alles Hielos (Eiswürfel) und an der Küste wohnen nur Ladrones (Räuber). Hmm, was soll man da noch sagen?

Verkehr: Anders als im voraus gehört, empfanden wir den Verkehr als recht «angenehm». Lastwagen lassen einem meistens überholen, indem sie Platz machen. Über Land hat es generell wenig Verkehr. In den grösseren Städten ist der Verkehr schon etwas anstrengender, vor allem die vielen Mototaxi surren herum wie ein Schwarm Bienen und sind sehr anstrengend. Der Zustand der Strassen ist generell eher schlecht, also überwiegend Pisten. Ausser an der Küste und im Süden des Landes, da trifft man vermehrt auf breite und asphaltierte Autostrassen.

Ecuador

Datum: 5. August – 26. September 2017

Tage im Land: 53

Gefahrene Kilometer: 3’389 km

Getötete/überfahrene Tiere: 3 Pirañas (waren lecker!), 1 Schmetterling, 1 Libelle, ev. 1 Kücken (sind nicht sicher, ob wir es erwischt haben), 1 Mio Insekten

Höchster Übernachtungsplatz: Chimborazo, 4’841 m.ü.M.

Reparaturen Landy: Nichts – läuft wie am Schnürchen. Nur die Räder sind leider schlecht ausgewuchtet und ab 80 km/h fängt das Steuerrad an zu zittern. Wir haben ganz Ecuador abgeklappert, aber da wir für unsere Stahlfelgen ein Spezialwerkzeug brauchen, konnte uns leider niemand helfen. Mist! So wird es nun wohl eine «Zitterpartie» durch Südamerika. Optionen: neue Felgen oder nie über 80 km/h fahren. 😝

Währung: 1.– CHF = ca. 1 USD

Dieselpreis: 1.037 USD/Galone (ca. 26 Rp./Liter)

Kaffee: Der Kaffee schmeckt auch hier nicht besser als in Kolumbien. Ein normaler Kaffe heisst hier einfach «un Cafe»

Bier: Wir haben kein landestypisches Bier entdeckt und tranken vor allem das «Club». Eher ein langweiliges helles Lagerbier.

Einheimische: Die Ecuadorianer sind etwas weniger aufdringlich als die Kolumbianer. Doch auch sie sind sehr freundlich und hilfsbereit, wenn man auf sie zugeht. Beim Vorbeifahren staunen sie und winken ganz überrascht aber lachend zurück, wenn wir ihnen zuwinken. Wir empfanden die Ecuadorianer als sehr angenehm, vielleicht gerade weil sie etwas zurückhaltender sind.

Verkehr: Ach wie angenehm war das Fahren in Ecuador! Sooo anständig. Und dann erst das gut ausgebaute Strassennetz und die breiten Autobahnen. Ein Traum! Bestimmt eine Seltenheit in Südamerika. Einzig die irrwitzig hohen Tempostopper überall sind sehr mühsam. Da kommt es schon mal vor, dass in einer 50er oder sogar 80er Zone plötzlich ein Bumper auftaucht und man abrupt auf 20 abbremsen muss, damit es einem nicht das Auto hochspickt. Absolut unsinnig und gefährlich!

Kolumbien

Datum: 27. Mai – 5. August 2017

Tage im Land: 71

Gefahrene Kilometer: 4’208 km

Überfahrene Tiere: 1 Vogel, 1000 Insekten

Höchster Übernachtungsplatz: Carmen de Carupa (Nähe Bogota), 3’401 m.ü.M.

Reparaturen Landy: Anlasser defekt «verhockät» (19.00 CHF für neue Bürsten inkl. Busfahrt); Dichtung der Unterdruckpumpe undicht (Ersatzteil mit dabei gehabt).

Währung: 1.– CHF = 3’000 COP (Kolumbianische Pesos)

Dieselpreis: 6’200 bis 8’500 COP/Galone (ca. 65 Rp./Liter)

Kaffee: Ein «Tinto» ist ein schwarzer Kaffee, das Landesgetränk, aber dennoch leider oft nicht geniessbar, da nur aus Instantkaffee gemacht.

Bier: Das kolumbianische Bier «Colombia» schmeckt uns sehr gut. Es gibt drei Sorten: Dorada (Gold/hell), Roja (Rot) und Negra (dunkel). Alle drei schmecken sehr gut.

Essen: Arepas (gefüllte, fritierte Mais-Teigtaschen mit Käse, Eiern oder Fleisch gefüllt), Empanadas (wie Arepas aber andere Form und aus Weizenmehl), generell hat es überall Käse drauf: ob auf süssem oder salzigem, gebackenem oder gekochten; immer «con queso». (Wobei der Käse natürlich nicht so schmeckt wie Käse bei uns! Das ist dann eine weisse Sosse mit nicht viel Geschmack…)

Einheimische: Die Kolumbianer sind sehr freundlich, hilfsbereit und neugierig. Sie geben gerne Tipps über ihr Land oder vermitteln Kontakte. Unser Landy wurde immer sehr begeistert betrachtet und viele kamen und fragten, ob sie reinschauen dürfen.

Verkehr: Die Kolumbianer fahren wie die Sau! Sie überholen links und rechts, fahren kreuz und quer und halten abrupt an, wie es gerade passt. Da spielt es keine Rolle, ob die Strasse schmal ist, Gegenverkehr hat oder eine Kurve kommt. Auch die Polizei wird schamlos überholt. Auf Bergstrassen kriechen die LKWs mit Tempo 15–22 dicht hintereinander über die Berge und lassen keinen vor. In Kolumbien muss man öfters für 200 km Distanz einen ganzen Tag Fahrt einrechnen. Die Strassen sind meist in schlechtem Zustand oder nur Pisten. Doch es ist viel Strassenarbeit im Gange und in ein paar Jahren wird das Strassennetz ein ganz anderes Bild abgeben.