Auf dem Tempel stehen und in die Ferne schauen
Lehm, Kultur und Müll
Die nördliche Küste von Peru hat viel Kultur zu bieten. Zum einen eindrückliche Hinterlassenschaften von alten Kulturen. Die Lehmtempel sind teilweise noch sehr gut erhalten und eindrücklich. Aber auch die Museen sind sehr lohnenswert und geben einem einen Eindruck, wie Künstlerisch begabt die früheren Bewohner dieser Gegend waren. Doch leider bietet die Küste auch Zeugen der heutigen Kultur – und die ist gar nicht schön! Der Müll ist allgegenwärtig und auch landschaftlich ist die Küste eher eine braune, triste Angelegenheit.
Die Pyramiden von Túcume
Dieses Gebiet zählt 26 Lehmpyramiden aus ungebrannten Lehmziegeln und wurde schätzungsweise um 1100 n.Chr. gebaut und als religiöses Zentrum gebraucht. Die Huacas (Pyramide = Huaca) sind teilweise sehr zerfallen und man erkennt nur noch grosse «Lehmberge», welche wie zerlaufen aussehen. Wir sind durch das Gebiet spaziert und konnten ungehindert mitten durch die teilweise restaurierten Ruinen wandern. Es hat uns etwas schockiert, wie unaufmerksam hier mit diesem Kulturgut umgegangen wird. Während bereits getane Arbeiten vernachlässigt und ungeschützt daliegen, wird bereits an andern Hügeln weitergearbeitet. Es wirkte auf uns, als ob hier zwar gearbeitet, also restauriert und freigelegt wird, doch dem bereits vorhandenen wird keine Beachtung und keine Wartung mehr geschenkt und verfällt somit schon wieder. Aber so lange die UNESCO-Gelder fliessen, kann man ja neues ausgraben…!
Chan Chan
Chan Chan war die Hauptstadt der Chimú und wurde ca. 1300 n.Chr. erbaut. Sie beherbergte in ihrer Blütezeit um die 60’000 Einwohner und war wahrscheinlich die grösste damalige Stadt. Auch hier wurde alles aus Lehm erbaut. Doch entweder ist es besser erhalten, oder die Restaurationsarbeiten sind hier mehr fortgeschritten. Denn diese alte Stadt war eindrücklich zu besuchen.
Huaca de la Luna (Mondtempel)
Nicht weit von Chan Chan entfernt, befinden sich zwei grosse Tempel; der Mondtempel und der Sonnentempel. Der Mondtempel (Huaca de la Luna) ist ebenfalls sehr gut erhalten und man kann die wunderschönen und farbigen Wandverzierungen bestaunen. Dies ist so, weil diese Pyramide dreimal erweitert und aufgebaut wurde. Und jedesmal wurden die alten Ornamente einfach überdeckt und faktische eine neue, grösser Pyramide darüber gebaut. Diesem Umstand ist es jedoch zu verdanken, dass die alten Ornamente unter den Lehmschichten sehr gut erhalten geblieben sind. Hier kann man sich endlich mal so richtig ein Bild davon machen, wie gewaltig und eindrücklich diese Gebäude wohl gewirkt haben mochten, als sie voll waren mit farbigen und wunderschönen Verzierungen.
Die Küste heute
Leider ist die Küste ansonsten nicht sehr schön. Weite, sandbedeckte, braune Flächen, soweit das Auge reicht. Zudem überall Müll, der herumliegt. Es ist etwas bedrückend hier und manchmal kommt bei uns fast ein bisschen «Endzeit-Stimmung» auf. Zudem ist es eher kalt hier und baden kann man schon gar nicht. Also nichts wirklich empfehlenswertes. Hier einige Impressionen dazu.
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